Johann Josef RIEDLER – wir trauern sehr um ihn ….
22. September 2025 2025-09-28 23:00Johann Josef RIEDLER – wir trauern sehr um ihn ….
Johann Josef RIEDLER – wir trauern sehr um ihn ….
Johann Josef Riedler,
der langjährige Eigentümer und Bewirtschafter des „Tirolerhofes“ in Ungerbach, vielfach „Riedler Hannes“ genannt, hat sein Leben nach geduldig angenommener Erkrankung am 20. September 2025 plötzlich und unerwartet in die Hände unseres Schöpfers zurückgegeben.

Begräbnisfeierlichkeiten:
Das, was an Johann Josef Riedler sterblich war, wurde am Donnerstag, 25. September 2025 nach der Feier des Requiems in der Pfarrkirche Mooskirchen auf dem Ortsfriedhof beigesetzt.
Vor dem KRIEGERDENKMAL nahm
Provisor Mag. Wolfgang Pristavec
die Einsegnung des ÖKB-Mitgliedes vor;
die Bauernkapelle Mooskirchen (Obmann Peter Ruprecht) begleitete diese Zeremonie musikalisch.
Das REQUIEM in der Pfarrkirche feierte
Pfarrer em. Helmut Rodoschek,
ein Jugendfreund des Verstorbenen. Er fand berührende Worte über das Leben, das Wirken von „Hannes“ für Familie und Gesellschaft, auch über die gemeinsam verbrachten Jugendjahre als Ministranten für die katholische Kirche bzw. in der Gemeinschaft Mooskirchens.
In das gesungene Lob Gottes stimmten die zahlreich anwesenden Trauergäste zu Orgelspiel von Elvira Riedler (der Nichte des Verstorbenen) ein.
Nach dem ehrenden NACHRUF von Bgm aD Engelbert Huber (das Wirken ist hier auch dargestellt) führten Bauernkapelle und die Abordnungen von Kameradschaftsbund sowie Feuerwehr den viele Trauergäste umfassenden Trauerzug zum Ortsfriedhof an.
Der Verstorbene wurde dort an der Seite seiner Eltern mit allen Ehren des ÖKB beigesetzt.
Leben und Wirken des Verstorbenen:
Am 24. Dezember 1948
wurde der Verstorbene als Sohn der Ehegatten Maria und Josef Riedler in Ungerbach geboren. Gemeinsam mit seinen sechs Geschwistern wuchs er am vorbildlich geführten Tirolerhof auf, besuchte die Pflichtschulen und konnte dann den Beruf eines Kraftfahrzeugmechanikers und Landmaschinenbauers erlernen.
Sein freundliches, humorvolles Wesen
ermöglichte viele Kontakte zu Altersgenossen, machte die ehrenamtliche Tätigkeit mit ihm als Ministrant oder bei der katholischen Jugend für viele andere über geraume Zeit sehr interessant. Sinnvolle Freizeitbeschäftigung vor sovielen Jahren auf hohem Niveau. Daneben wurde ihm die Arbeit in Land- und Forstwirtschaft manuell und mit technischer, maschineller Unterstützung vermittelt.
Nach frühem Tod seines Vaters
war es ihm übertragen, die Bürde aller Lasten für die kommenden Jahre zu tragen.
Seine große Liebe, Zuneigung füreinander, wie er wiederholt betonte, fand der junge Ungerbacher beim Feuerwehrball in Söding.
Nach einiger Zeit und dem obligaten „förmlichen Antrag“ führte er seine geliebte Sophie, geborene Schreiner, am 23. Feber 1974 in Hitzendorf, der damaligen Wohnsitzgemeinde der Braut, vor den Traualtar. Vor dem Standesbeamten und anschließend in der Pfarrkirche gaben sie sich das Ja-Wort.

Mit diesem Schritt in ein neues Leben, der Änderung ihres Lebensmittelpunktes auf den „Tirolerhof“ zu Familie Riedler in Ungerbach, war für personelle Ergänzung gesorgt.
Der schön, auf einer Anhöhe gelegene, stattliche Bauernhof
war und blieb auch unter Hannes ein außergewöhnlicher Ort. Ein Mittelpunkt, an dem man – damals wie heute – gerne zusammenkommt, sich häufig trifft und immer wieder von der besonderen Gastfreundlichkeit begeistert sein darf.
An der Seite und gemeinsam mit Eltern bzw. Schwiegereltern Maria und Josef Riedler war es Hannes, beispielgebend von seiner Gattin unterstützt, möglich, ungemein vieles zu schaffen. Da und dort zu verändern und im Laufe der Jahre so für sich zu verbessern, dass das Arbeiten als Landwirt, das „Bauer-Sein“, große Freude machte.
Nach und nach wurde die Familie mit der
Geburt der Töchter Karoline, Viktoria und Stephanie im Zeitraum von 1974 bis 1989 größer.
All die Jahre bis jetzt war Hannes voll Freude mit seinen Schwiegersöhnen Robert, Stefan und Werner; und grenzenlos, wenn die Rede von den fünf Enkelkindern (Miriam, Valentina, Simon, Valerie und Laurenz) war.
Das „machte ihn so ungemein stolz“, formulierte Sophie, die sich rührend um Hannes mühte, der seit nunmehr schon knapp zehn Jahren mit körperlichen Einschränkungen leben muss, anlässlich des Goldenen Ehejubiläums im vergangenen Jahr.

Einen derartigen Schlag des Schicksals anzunehmen und zu ertragen, war gar nicht einfach für jemand wie Hannes, dem die Arbeit mit Maschinen, der Umgang mit Menschen und Tieren, das Leben und Wirken als „Bauer“ auf den Leib geschrieben war.
Und obwohl die eigene Hofstelle – der Landwirtschaft sind auch nicht unbeträchtlich umfangreiche Waldflächen unmittelbar angeschlossen – sehr herausfordernd zu bewirtschaften war, fand Hannes – mit Unterstützung und der Zustimmung von Sophie – immer Zeit,
sich der Öffentlichkeit verlässlich
zur Verfügung zu stellen.
Verständlicherweise in der Standesvertretung, als Mitglied und langjähriger Funktionär
des Steirischen Bauernbundes,
der die Sorgen und Nöte der Bäuerinnen und Bauern kannte und immer zur vollsten Zufriedenheit zu vertreten wusste. Da war ihm einfache, hilfreiche Zusammenarbeit mit den Obleuten und seinen „Berufskollegen“ im Interesse und zum Wohle aller Bauern sehr wichtig.
Dann in der
Wassergenossenschaft Stierhämmer,
die er einige Jahrzehnte an der Seite seines Vaters, dann des unvergessenen Obmannes Peter Klug, vlg. Rosenhofer, seinem unmittelbaren Nachbarn, dem er treu verbunden war und ihn unterstützte, wo er nur konnte.
Von jungen Jahren an, nach der Gründung der Genossenschaft zu Beginn der 1960er Jahre, wuchs er quasi mit der Verlegung der Versorgungsleitungen auf, war über deren Lage bestens informiert und auch immer zur Stelle, wenn Not am Mann, zuerst beim Bau, in den Jahren danach bei Erweiterungen, bei der Fehlersuche oder sonstigen Problemen, war. Ein Praktiker, der sich nicht scheute, seine Meinung im Ausschuss entsprechend zum Ausdruck zu bringen. Auch noch, bis vor nicht allzu langer Zeit.
Dass Hannes seinem Vater als „Sprecher“ der Neudorfer und Ungerbacher Bewohner:innen für
den Gemeinderat
auf sicherem Volkspartei-Mandat ab den 1980er Jahren kandidierte, war erwünscht.
Er hat diese Tätigkeit 15 Jahre lang, von 1980 bis 1995, stets mit besonderer Sorgfalt und persönlichem Engagement gelebt. Sein Zugang in vielen öffentlichen Angelegenheiten war von außergewöhnlichem Fachwissen, von Hartnäckigkeit und auch von sehr viel Hausverstand geprägt. Das wurde sehr geschätzt und macht ihn unvergleichbar. Seine Meinung war gefragt, fand Gehör und ermöglichte viele sinnvolle, zweckmäßige Anschaffungen, die zu großen Teilen bis in die Jetztzeit wirken.
Nicht unerwähnt lassen wir in diesem Zusammenhang auch das Entgegenkommen
bei Gründung der Trockengemeinschaft
und nachfolgender
Errichtung der Trockenanlage.
Ohne Unterstützung durch unseren nun so plötzlich Verstorbenen und sein sprichwörtliches „Brennen“ für diese bäuerliche Errungenschaft, wäre alles, was durch Jahrzehnte allen Mitgliedern, nicht nur Bauern der Marktgemeinde Mooskirchen, als unverzichtbare Einrichtung zur Verfügung steht, weder herzustellen, schon gar nicht aber auf derart unkomplizierte Art zu betreiben.
Ähnlich sein Verständnis, das „Mittun von der ersten Stunde an“, die Unterstützung bei Vereinigungen wie Maschinenring, in der Rindervermarktungsgemeinschaft Mooskirchen als Vorzeigemodell für die damaligen Verwertungsmöglichkeiten zu annehmbaren Bedingungen für alle Tierhalter, bei oder mit Erleichterungen bei Forstarbeiten mit Holzspalt- bzw. Holzladefahrzeug oder rund um die Kürbisputzgemeinschaft. Vorreiter-Rollen einzunehmen – entscheidende Verbesserungen für Landwirte zu schaffen und zu erhalten – waren ihm eigen.
Vor einigen Jahren wurde alles Eigentum an Tochter Stephanie übertragen. Wo immer nötig, war Hilfe für sie und Gatten Werner garantiert.

Begleitete und freute sich Hannes über gewaltige Veränderungen in Haus und Hof, über Anpassungen an den Stand der Technik. Vor allem aber darüber, dass der Tirolerhof in seinem und im Sinne der Vorfahren vorbildlich betrieben, ja als Musterbetrieb geführt wird. Besonders stolz war er über Enkelsohn Laurenz, der seinen erheblich eingeschränkten Lebensalltag immens bereicherte.
Kontakte mit Nachbarn und Freunden war Hannes bis zuletzt nie verschlossen, er freute sich und nahm am Geschehen teil.
Allen örtlichen Vereinen und Organisationen gegenüber zeigte sich der Verstorbene großzügig. Die Vertreter fanden immer offene Türe, ihr Wirken wurde von Hannes und seiner Gattin stets gerne „konsumiert“. Durch nicht unbeträchtliche finanzielle Gaben sind sowohl Feuerwehr, als auch Kultur- und Sportvereine in der Lage, den Fortbestand zu sichern, Tradition und Brauchtum langfristig zu pflegen.
Am
Nachmittag des 20. September 2025
schlief Hannes im Kreise seiner geliebten Familie friedlich ein. Dort, wo sein Lebensweg begann, beendete er sein irdisches Dasein.
Ein erfülltes, der Familie und der Allgemeinheit gewidmetes Leben hat, wenn auch viel zu früh, so ein Ende gefunden.
Wir sind Hannes unendlich dankbar für alles,
was er in seiner Zeit für Mooskirchen, viele Bewohner:innen und die vorgenannten Organisation/en geleistet hat.
DANKE und VERGELT’S GOTT, lieber Hannes.
Unsere tiefempfundene Anteilnahme gilt Witwe Sophie, den Töchtern und Geschwistern mit ihren Angehörigen.

Ruhe in Freude und Frieden!

Text: Engelbert Huber
Bilder: Familie Riedler, Marktgemeinde Mooskirchen